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Den Sinn des Lebens finden - Anstöße von Viktor E. Frankl

mit Dr. Bernd Aretz, Köln
Porträtfoto Bernd Aretz

Viktor E. Frankl (1905–1997), weltbekannter Wiener Psychiater und Neurologe, hat ein Vermächtnis hinterlassen, dessen Bedeutung derzeit neu entdeckt wird: Er ist nicht nur der Begründer einer neuen sinnzentrierten, zutiefst humanen Psychotherapie (Logotherapie, von Logos in der Bedeutung von Sinn), die zugleich eine Kraftquelle für ein erfülltes, verantwortliches Leben in jedweder Lage ist. Auch sein Lebenszeugnis sucht seinesgleichen: Als verfolgter Jude in der NS-Zeit hat Frankl mehrere Konzentrationslager innerlich ungebrochen überlebt und sich mit höchster Fachkenntnis und genialen Intuitionen „in den Dienst am Menschen“ gestellt.

In seinem neuesten Buch skizziert Bernd Aretz Frankls Lebensweg und bringt anhand wichtiger Texte die heute besonders bedeutsamen Aspekte seines Werkes nahe:

– einen neuen Blick auf das „Leben als Chance“, der Orientierung und Halt gibt.
– Impulse, trotz aller Widrigkeiten Mut zu fassen und selbstwirksam zu bleiben.
– eine Vergewisserung der Größe und Würde des Menschen, seiner Freiheit.

Bernd Aretz, Jahrgang 1958, Studium der Geschichte und Politikwissenschaften sowie der Katholischen Theologie in St. Augustin, ist Autor mehrerer Biografien, u.a. von Martin Buber und Dietrich Bonhoeffer. Zuletzt hat er im Verlag Neue Stadt die Anthologie „Klaus Hemmerle: Ich wünsche uns Osteraugen. Von Wandlung und Hoffnung“ herausgegeben.

 

Feedback

Herzlichen Dank noch einmal für den äusserst gelungenen gestrigen Abend über Viktor Frankl und „ den Sinn des Lebens finden" – Denkanstösse. Gerade in einer Zeit, die doch von vielen Fragen, Konflikten, Schwierigkeiten geprägt ist, die uns aber zugleich „Hoffnung" vor Augen stellt und unsere innere Sehnsucht nach Frieden und die vieler Menschen...ist es wichtig, positive Zeichen zu setzen und zu aufzuzeigen, dass die Auswegslosigkeit nicht das letzte Wort haben wird. Es ist auch gut, den Blick zu weiten, Brücken zu bauen, aus unserer eigenen Spiritualität hinein in das Denken und die Erfahrung von Menschen, die sich vor uns auf den Weg gemacht haben und diese wertzuschätzen. Nur so ist  und bleibt Geschichte „lebendig".

Das Buch im Verlag „Neue Stadt", das diesem Abend zugrunde lag, hatte ich bereits gelesen und kann es nur aufrichtig weiter empfehlen, da es wirklich zum Nachdenken anregt. 
BH

 

Sinnleere ist die Ursache vieler Persönlichkeitsstörungen. Während manche Therapien Triebstörungen, gesellschaftliche Gegebenheiten u.ä. als kausal ansehen, ist es Viktor Frankl wichtig, dem Individuum einen Sinn zuzusprechen, der dem Leben eine Zielsetzung gibt. Der Sinn des Lebens muss nicht religiös sein. Er kann sich auch aus anderen Quellen speisen. Einer leeren, nur biologischen Existenz fehlt das Eigentliche, das die Identität ausmacht und das Gestaltungskraft und Motivation befördert. Wer im Leben und im Leiden einen Sinn findet, ist frei von den Umständen, seien sie noch so widrig. Die Konstante in Viktor Frankls Leben war sein jüdischer Glaube, wo er auch im Psalmengebet Halt fand. Sein Umgang mit den Geboten war pragmatisch. Seine Wertschätzung von Menschen war vorbildlich. Wie auch Martin Buber lehnte Frankl den Begriff der Kollektivschuld ab. Für ihn trug nur ein konkreter Täter Schuld, niemals aber sein Umfeld oder ein ganzes Volk. 
Bernd Aretz vermochte es, uns tief in Frankls Denken einzuführen und darzulegen, wie die KZ-Erfahrung seinen Überlebenswillen stärkte. Mental war Frankl der Überlegene, der auch durch die KZ-Bedingungen nicht zu brechen war. Herzlichen Dank an Bernd Aretz, der uns Frankl so nahe gebracht hat.
HJH

Hat bereits stattgefunden.
Beginn: 01.12.2025 19:30 Uhr
Youtube Vorschau - Video ID nrNsiurVrmADurch Klicken werden externe Inhalte geladen und die Google-Datenschutzerklärung akzeptiert.

Zum Thema "Den Sinn des Lebens finden - Anstöße von Viktor E. Frankl“ antworteten zum Abschluss des Abends auf folgende Fragen mit "Ja":

Haben Sie sich mit dem Sinn des Lebens in den verschiedenen Lebensaltern schon mal auseinander gesetzt?

Ist Ihnen das Leben als Chance näher gekommen?

Kann in der Zeit von Rentendiskussion und der vielen Kriege der Ansatz Frankls Mut machen?

Kann das Bewusstsein, im Leben eine Aufgabe zu haben, gegen Depressionen helfen?