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J. H. Newman, der Kirchenlehrer - Gründe, Bedeutung heute und morgen

mit Prof. Roman Siebenrock, Innsbruck
Porträtfoto Roman Siebenrock

Am 1.11. dieses Jahres hat Papst Leo XIV. John Henry Cardinal Newman zum Kirchenlehrer ernannt. Gibt es hierfür gute Gründe? Und was könnten diese heute und morgen bedeuten? Prof. Roman Siebenrock wird eine Persönlichkeit skizzieren, die zu Lebzeiten immer Unruhe gestiftet hat. Welche Unruhe müsste er heute auslösen?

Prof. em. Roman Siebenrock studierte von 1977 bis 1984 Katholische Theologie, Philosophie und Erwachsenenpädagogik an der Universität Innsbruck und an der Universität München. 1993 wurde er promoviert und 1998 mit dem Förderungspreis des Tiroler Landespreises für Wissenschaft ausgezeichnet. Ab März 2006 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2022 war er Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (und Nachfolger von K. Rahner).  Er ist Vorsitzender der Internationalen Deutschen Newman-Gesellschaft.

 

Feedback

Wenn Prof. Siebenrock spricht, springt die Dynamik seines Anliegens auf seine Zuhörer über. Nach wenigen Sätzen waren wir ergriffen von den Verwandlungen, die in seinem Leben stattfanden. Auch wenn manches von außen angestoßen wurde, korrelierte es mit seiner inneren Entwicklung. Aus dem evangelikalen Christen, der anglikanischer Priester und Gelehrter geworden war, wurde ein kritischer Beobachter und Mahner. Er ließ sich von niemandem vereinnahmen und hatte einige Gegner wegen seiner klaren Aussagen. Von der anglikanischen Kirche wurde er abgelehnt. Zu diesem Zeitpunkt war er so weit, dass die Konversion zur katholischen Kirche der folgerichtige Schritt war. Wichtig war für Newman im Studium der Kirchenväter eine nicht-konfessionalisierte Kirche gefunden zu haben. Er betonte die Bedeutung des Gewissens. Dieses war für ihn die höchste Autorität. Das Gewissen sah er als Echo auf Gottes Stimme.
Bei Kardinal Newman ging eine hohe Intellektualität mit einer beeindruckenden alltäglichen Heiligkeit einher. Auch seine Gegner respektierten ihn. Die Zweifel an seiner Katholizität verstummten erst allmählich. Die Selig- und Heiligsprechung sowie die Erhebung zum Kirchenlehrer zeigen, dass mittlerweile die Bedeutung seiner Persönlichkeit und seines Wirkens erkannt worden ist. Auch die Anglikanische Kirche, die ihn einst ausgeschlossen hatte, hat ihn, obwohl er Katholik geworden war, in ihre Heiligenliste aufgenommen. Er verbindet in seiner Person seine frühere anglikanische und seine spätere katholische Kirche. John Henry Newman eint ! Seine Predigten, die neu von Prof. Siebenrock herausgegeben sind, und auch: Wagnisse des Christseins: John Henry Newmans Weckrufe in die Realisierung des Glaubens heute

HJH

Hat bereits stattgefunden.
Beginn: 24.11.2025 19:30 Uhr

Zum Thema "John H. Newman - der Kirchenlehrer“ antworteten zum Abschluss des Abends auf folgende Fragen mit "Ja":

Haben Sie sich schon mal so dezidiert mit dem Gewissen auseinandergesetzt?

Ist das Leben mit dem gekreuzigten Jesus für Newman ein Weg aus dem Verlust Gottes heute?

Würde Newman heute aufstehen gegen einen Kapitulationsvertrag, der der Ukraine ihre Würde nimmt?

Hat der heutige Abend für Ihren christlichen Alltag Konsequenzen - z.B. im Blick auf die Bedeutung des Gewissens und des Wandels?